Als ich bemerkte, dass ich in meinem Job nicht mehr den Sinn sah, um gut arbeiten zu können, begann ich langsam mir Strategien zu überlegen, wie ich diese Situation für mich lösen könnte.

Ich dachte über verschiedene Dinge nach…Job wechseln oder kündigen, neues Aufgabenfeld suchen, Sabbatical, Krankheit, Vogel Strauß…

Bei jeder Überlegung hatte ich mit Gedanken zu kämpfen, die ich anfangs nicht steuern konnte. Es waren Sätze wie: Auszeit? Du! Das hast du dir noch gar nicht verdient! Was soll denn dann besser werden, bleib mal lieber hier! Job kündigen – bist du wahnsinnig, von was willst du die Miete bezahlen? Neuer Job? Neues Arbeitsfeld? – Andere sind viel Besser als Du! Und und und. 

Ich bekam es mit der Angst zu tun und machte erstmal nichts.

Es gibt Situationen da drehen wir uns im Kreis, können nicht vor und nicht zurück, stolpern über unsere eigenen Beine und verlieren uns und unsere Ziele aus den Augen.

Wir fühlen uns klein und unbedeutend, werden unsicher und haben Angst vor dem was alles kommen könnte oder nicht kommt. 

Wir wagen nicht unser Leben zu leben aus Angst es könnte etwas Schlimmes passieren oder für uns wichtige Menschen würden sich von uns abwenden und uns nicht mehr verstehen. 

Das ist sehr riskant und erfordert Mut.

Und wenn wir es dann dennoch wagen, unsere Träume zu formulieren, uns zu überlegen, was wir wirklich vom Leben wollen. Was wir uns wünschen. Was uns wichtig ist. Was wir schon immer mal tun wollten. Wenn wir uns trauen unsere Komfortzone zu verlassen…zack, dann kommen sie, diese Gedanken, die uns wieder alles vermiesen und uns auf den Boden der Tatsache zurückholen. 

In die harte Realität. Schließlich soll das Leben kein Spaß sein!

Diese Gedanken werden oft als innere Kritiker, innerer Wächter beschrieben. Sie dienen dazu, dass wir uns, indem was uns vermeintlich Sicherheit gibt, weiterbewegen. Dass wir kein Risiko eingehen und unser Leben nicht mit waghalsigen Entscheidungen aufs Spiel setzen.

Es ist eine alte Denkweise, die uns da vom Leben abhält. 

Wir haben sie von unseren Eltern und sie von ihren Eltern übernommen. Die Welt unserer Großeltern war geprägt von Krieg, Vertreibung, Hunger, Not und Leid. Die zurückhaltenden, mahnenden Gedanken waren mit Sicherheit eine gute Strategie zum Überleben.

Wir sind die erste Generation die in einer Zeit voller Überfluss und Sicherheit leben darf. Die alte Denkweise hindert uns am wachsen und daran unsere Potentiale voll zu entfalten. 

Der innere Kritiker ist aus der Zeit gefallen.

Wie wir uns den inneren Kritiker zum Freund machen.

Zum anderen ist es gut wenn der innere Kritiker auf’s Spielfeld kommt, denn das heißt, dass wir schon dabei sind uns zu verändern. Wir bereits auf dem Weg sind. Wir dabei sind unsere Komfortzone zu verlassen. Wir bereits dabei sind, Neues auszuprobieren und uns weiterzuentwickeln. Wir bereit sind zu wachsen. Wir sind bereit unsere Lebensaufgaben zu verwirklichen.

Der innere Kritiker versucht uns zurückzuholen ins sichere Gewässer, um uns zu schützen.

Doch wie gehen wir mit den immer wiederkehrenden Sätzen um, die uns hemmen, zurückhalten und uns lähmen unseren Weg zu gehen?

Es gibt eine Möglichkeit diesen Sätzen auf die Spur zu kommen und diese leiser werden zu lassen.

Der erste Schritt ist, dass du einen inneren Beobachter einschaltest und deine Gedanken bewusst wahrnimmst und darauf achtest, wann die destruktiven Gedanken auftauchen. Umso öfter du das tust, umso mehr wird dir auffallen in welchen Situationen du in die Gedankenspirale gerätst. 

Schau dir an, ob es einen Anlass für den destruktiven Gedanken gab? Wer war alles an der Situation beteiligt? Wie hast Du dich gefühlt, bevor es losging? An welcher Stelle wurden die Gedanken ausgelöst?

Wichtig ist, dass du nur beobachtest, nicht bewertest, lass die Gedanken kommen und gehen.

Du wirst mit der Zeit einen roten Faden erkennen. Du wirst erkennen, dass es bestimmte Situationen und Personen sind, die diese Gedanken bei dir auslösen.

Sie können dich auf einen wichtigen nächsten Entwicklungsschritt hinweisen, auf eine Entscheidung die getroffen werden will, auf unerfüllte Bedürfnisse die gelebt werden wollen.

So kannst du lernen mit deinen Gedanken umzugehen und mit jeder neuen Erfahrung die du machen wirst, ist es dir möglich, alte Lernmuster zu überschreiben.

So kannst du Verantwortung für dein denken und handeln übernehmen und deine Fähigkeiten konstruktiv und gekonnt nutzen. Um endlich Platz zu haben für die Dinge die dir wichtig sind, die Lebensqualität zu erreichen die dir am Herzen liegt, dein Leben zu leben!

Ach übrigens, ich habe meinen Job gekündigt, war auf dem Jakobsweg wandern und habe mich selbständig gemacht. Alles Träume die ich mir für mich niiiiiieeee hätte vorstellen können.

Hätte, Hätte…😊

Write a comment